Myome in der
Gebärmutter

Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore der Gebärmutter. Alles, was du wissen musst und was man gegen Myome machen kann, findest du hier.

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Kurz zusammengefasst:
Das sind Myome

Myome sind gutartige Tumore in der Gebärmutter, die aus hormonsensitivem Muskel- und Bindegewebe bestehen und sehr häufig vorkommen. Sie können unterschiedliche Größen und Formen haben und sich an verschiedenen Stellen in und an der Gebärmutter befinden. In den meisten Fällen machen Myome keine Beschwerden, doch je nach Lage und Größe können sie Symptome wie schwere Menstruationsblutungen verursachen.
Nach den Wechseljahren sind Myome in der Regel kein Thema mehr, da sie sich nach der letzten Periode (Menopause) aufgrund des Mangels an Östrogen zurückbilden und nicht neu entstehen.

Welche Myom­arten gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Myomen, die hauptsächlich nach ihrer Lage in der Gebärmutter unterschieden werden:

  • A: Submuköse Myome wachsen unter der Gebärmutterschleimhaut, die die Gebärmutterhöhle bedeckt.
  • B: Intramurale Myome befinden sich innerhalb der Gebärmutterwand.
  • C: Subseröse Myome wachsen an der Außenseite der Gebärmutterwand.
  • D: Transmurale Myome haben sowohl einen submukösen als auch einen intramuralen und subserösen Anteil.
  • E: Gestielte Myome hängen von einem kleinen Fortsatz oder Stiel außen oder innen an der Gebärmutterwand.

Es gibt noch weitere Arten, z. B. intraligamentäre Myome, die im Bindegewebe außerhalb der Gebärmutter wachsen oder Cervixmyome, die sich am Muttermund befinden.

Illustration von Gebärmutter mit verschiedenen Myomarten

Wie entstehen Myome?

Myome wachsen unter dem Einfluss der Hormone Östrogen und Progesteron. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Myomen sind aber noch nicht vollständig bekannt. Es gibt einige Faktoren, die das Risiko für Myome erhöhen bzw. das Myomwachstum begünstigen können:

  • Wer länger höhere Östrogenspiegel hat, zum Beispiel durch frühen Beginn der Menstruation, späte Menopause (die letzte Menstruationsblutung) oder eine Hormonersatztherapie, hat ein höheres Risiko, Myome zu bekommen.
  • Bestimmte Gene können das Risiko erhöhen, Myome zu entwickeln.
  • Personen mit dunkler Hautfarbe sind deutlich häufiger und stärker von Gebärmuttermyomen betroffen.
  • Bluthochdruck
  • starkes Übergewicht (Adipositas)
  • unausgewogene Ernährung, Koffein und Alkohol
  • Mangel an Vitamin D

Myome kommen aber auch vor, ohne dass einer dieser Risikofaktoren vorliegt, denn wie bereits erwähnt, sind die genauen Ursachen für die Entwicklung von Myomen nicht immer klar.

Wie häufig kommen Myome vor?

Myome sind weit verbreitet und die häufigste gutartige Wucherung der Gebärmutter. In einer Studie in Deutschland aus 2017 wurden 2296 Frauen zwischen 30 und 55 auf Myome untersucht. Bei fast der Hälfte (48,6 %) wurden Myome diagnostiziert – am höchsten lag die Quote mit 65,2 % bei Teilnehmenden im Alter zwischen 46 und 50. Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, dass deine Gebärmutter im Laufe deines Lebens Myome entwickelt. Allerdings verursachen nur etwa die Hälfte der Myome Symptome – mehr dazu im nächsten Abschnitt. Unseren Schätzungen zufolge leiden in Deutschland ca. 2,5 Mio. an symptomatischen Myomen – vermutlich sind viele Betroffene nicht diagnostiziert. Gerade bei starken Menstruationsblutungen könnte fehlendes Wissen darüber, was bei der Periode normal ist, ein Grund dafür sein, dass mit der Ärztin oder dem Arzt noch nicht darüber gesprochen wurde.

Welche Symptome
verursachen Myome?

Grundsätzlich ist wichtig, dass nicht alle Myome auch Symptome verursachen. Häufig werden sie bei Routineuntersuchungen entdeckt und müssen nicht behandelt werden. Sie werden beobachtet und erst dann therapiert, wenn sie Probleme machen. Je nach Lage und Größe der Myome können folgende Symptome auftreten:

  • Menstruationsstörungen wie starke und verlängerte Periode sowie Zwischenblutungen
  • Schmerzen und Druckgefühle im Unterbauch
  • Verstopfung durch Druck auf den Darm
  • Probleme beim Wasserlassen durch Druck auf die Blase
  • Probleme, schwanger zu werden

Wichtig zu wissen ist, dass die Beschwerden, die mit Myomen einhergehen, meistens nach den Wechseljahren abklingen. Aufgrund des Mangels an Östrogen und Progesteron können Myome dann sogar von selbst kleiner werden. Mehr Infos zur Symptomatik von Myomen findest du im Beitrag:

Myome: häufige Ursache für starke Periode und andere Symptome

Person mit Wärmflasche auf dem Bauch
iStock.com/ Wavebreakmedia

Wie werden Myome
diagnostiziert?

Myome werden normalerweise durch einen Ultraschall diagnostiziert, der meistens vaginal oder manchmal auch auf dem Bauch durchgeführt wird. Diese Art des Ultraschalls ist in Deutschland nicht Teil der Regelversorgung und wird nur bei Verdacht auf eine Erkrankung bei entsprechender Symptomatik durchgeführt. Auf Wunsch kann der Ultraschall aber auch als sogenannte individuelle Gesundheitsleistung durchgeführt werden, die Kosten dafür muss man dann selbst tragen.

Gynäkologin bereitet vaginalen Ultraschall vor
iStock.com/ stefanamer

Was kann man gegen Myome tun?

Die Behandlung von Myomen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Relevant sind hier vor allem die Symptomatik, Lage und Größe der Myome sowie ein eventuell vorhandener Kinderwunsch. Auch die Frage, ob die Gebärmutter erhalten bleiben soll und andere individuelle Bedürfnisse spielen eine Rolle und werden vom behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin bei der Therapieentscheidung mit dir berücksichtigt. Die gängigsten Therapien für Myome (in unbestimmter Reihenfolge) sind:

Bei der Sonata-Behandlung (auch transzervikale Radiofrequenzablation oder TFA genannt) wird das Behandlungsgerät durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt. Die Myome werden unter Ultraschallsicht lokalisiert und dann mit Energie erhitzt, sodass die Symptome mit der Zeit gelindert werden. Genauere Infos zur Sonata-Behandlung findest du in unserem Beitrag Myome therapieren mit der Sonata-Behandlung sowie in den Sicherheitsinformationen zu Sonata.

Myome reagieren auf Hormone und damit auch auf Medikamente, die den Hormonhaushalt regulieren. So können die Symptome gelindert werden. Es handelt sich um eine rein symptomatische Behandlung, die nur so lange wirkt, wie die Medikamente eingenommen werden. Außerdem gibt es Nebenwirkungen.

Im Kernspintomografen werden Schallwellen mit hoher Frequenz genau auf das Myom gerichtet. Es wird mit Wärme behandelt und die Symptome werden mit der Zeit gelindert. Diese Methode ist mit einem erheblichen Bedarf an zusätzlicher Myombehandlung nach 2-3 Jahren verbunden und kann bei Narben im Bauchbereich nicht durchgeführt werden.

Unter radiologischer Kontrolle werden kleine Partikel in die Uterusarterie eingebracht, die die Myome mit Blut versorgt. Die Partikel blockieren dann die Blutzufuhr und das Myom stirbt ab. Die Symptome werden mit der Zeit gelindert. Diese Behandlung wird auch Uterusarterienembolisation, kurz UAE, genannt und ist im Allgemeinen mit erheblichen Schmerzen verbunden, sodass Behandelte häufig zur Schmerzkontrolle über Nacht im Krankenhaus bleiben. Mögliche Komplikationen umfassen z. B. ein frühes Ovarialversagen und starken Ausfluss sowie das Postembolisationssyndrom. Letzteres ist nicht gefährlich, aber schwer von infektiöser Morbidität zu unterscheiden, sodass eine außerplanmäßige Einweisung ins Krankenhaus und zusätzliche Schmerzmittel zusammen mit Antiemetika und Antibiotika erforderlich sein können.

Je nach Lage werden die Myome per Bauchspiegelung (laparoskopisch) mit kleinen Einschnitten, mit einem größeren Bauchschnitt (Laparotomie) oder direkt durch den Gebärmutterhals und die Scheide (hysteroskopisch) entfernt. Die operative Myomentfernung wird auch Myomektomie oder Myomenukleation genannt.

Bei der Hysterektomie wird die Gebärmutter operativ entfernt. Das erfolgt entweder per Bauchspiegelung, Bauchschnitt oder vaginal.

Wo kann man Myome behandeln lassen?

Es gibt Kliniken, die den Schwerpunkt auf die Behandlung von Myomen gesetzt haben. Sie verfügen über umfassende Möglichkeiten zur Diagnostik und ein breites Spektrum an Therapieoptionen für Myome. Wie du am besten eine geeignete Klinik für deine Myomtherapie auswählst, erfährst du in unserem Artikel: Wo bekomme ich die beste Myomtherapie? Oder du nutzt ohne Umwege unseren Klinikfinder mit ausgewählten Kliniken:

Zum Klinikfinder

Was du noch wissen solltest

In der Postmenopause, also nach der letzten Periode, bilden sich Myome aufgrund des Mangels an Östrogen von selbst zurück und entstehen nicht mehr neu, sodass myombedingte Beschwerden nachlassen sollten. Das ist bei der Wahl der Myomtherapie wichtig zu wissen.
Wenn du glaubst, dass du möglicherweise Myome hast, könnte ein Termin bei deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin sinnvoll sein. Hier findest du Informationen, wie du dich gut auf das Gespräch vorbereiten kannst:

Vorbereitung auf das Arztgespräch

Eine als Frau gelesene Person bereitet sich mit Notizen auf das Arztgespräch vor
iStock.com/ VioletaStoimenova

Inhaltlich geprüft von Dr. med. Valentina Auletta
Dr. med. Valentina Auletta ist Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin am Universitätsklinikum Jena. Sie ist Expertin für Blutungsstörungen und Myome und will die menstruelle Gesundheit durch Aufklärung enttabuisieren.

Dr. med. Valentina Auletta
Dr. med. Valentina Auletta
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