Ursachen für eine starke Regelblutung

Wusstest du, dass etwa zehn Prozent der Menstruierenden unter einer zu starken Periode leiden? Eine sehr starke Regelblutung ist ein weit verbreitetes Phänomen und kann im Alltag zur Belastung werden. Die Folgen einer unbehandelten starken Periode können vom Eisenmangel bis hin zur Blutarmut reichen – ein Zustand, der verschiedene Erschöpfungssymptome hervorrufen kann. Umso wichtiger ist es, der Ursache auf den Grund zu gehen.

Geprüft von: Starke Periode

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Menstruationsbeschwerden

Ursache starke Regelblutung
Ursache starke Regelblutung

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Eine starke Periode kann für Betroffene den Alltag zur Herausforderung machen. Ein sehr häufiger Wechsel der Menstruationsprodukte begleitet von ständiger Sorge, die Kleidung durchzubluten, gehört für manche zum täglichen Leben dazu. Eine sehr starke Menstruation ist aber alles andere als ein Normalzustand, denn sie kann ein Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung sein. Umso wichtiger, gemeinsam mit Ärzt:innen die Ursache zu ermitteln und zu behandeln.

Perioden Check

Du vermutest, dass du unter einer zu starken Periode leidest – bist aber unsicher? Der Perioden Check hilft dir bei der Selbsteinschätztung in Bezug auf deine Menstruation. Ob es sinnvoll sein kann, mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über deine Regelblutung zu sprechen, erfährst du hier:

Zum Perioden Check

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Mögliche Ursachen für starke Periode

Die Ursachen von besonders starken Regelblutungen (Hypermenorrhoe) oder zu lang andauernden Menstruationen (Menorrhagie) lassen sich nach FIGO – dem internationalen Verband für Gynäkologie und Geburtshilfe – in neun unterschiedliche Bereiche einteilen: die sogenannte PALM-COEIN-Kategorisierung. Dabei wird zwischen strukturellen und nicht-strukturellen Ursachen unterschieden, die zu abnormen uterinen Blutungen (kurz: AUB) führen können. Damit sind alle Blutungen gemeint, die aufgrund verschiedener Anzeichen von normalen Menstruationsblutungen abweichen. Beispielsweise in der Intensität, in der Häufigkeit oder auch in der Konsistenz.

Die strukturellen PALM-Störungen werden im Normalfall über Gewebeproben oder bildgebende Verfahren, wie beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung, diagnostiziert. Andere, nicht-strukturelle Ursachen hingegen lassen sich der COEIN-Klassifikation zuordnen. Die Kürzel PALM und COEIN setzen sich dabei aus den Anfangsbuchstaben der neun möglichen Ursachen zusammen.

PALM: strukturelle Ursachen

  • Polypen (AUB-P)
    Bei Polypen handelt es sich um meist gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Die Größe kann von wenigen Millimetern bis hin zu einigen Zentimetern reichen. Gebärmutterpolypen können aber auch unentdeckt bleiben – solange sie keine Beschwerden verursachen.
  • Adenomyose (AUB-A)
    Eine Adenomyose beschreibt das Zellwachstum der Gebärmutterschleimhaut. Dabei wächst das Gewebe isoliert und inselartig oder verstreut in der Gebärmutterwand.
  • Myome / engl. Leiomyoma (AUB-L)
    Myome sind meist gutartige Gewebewucherungen. Sie bestehen aus dem Muskelgewebe der Gebärmutter.
    Genauere Informationen zum Thema Myome findest du hier.
  • Malignome und Hyperplasien (AUB-M)
    Bösartige Tumore (Krebserkrankungen, Malignome) können durch unkontrolliertes Zellwachstum die Ursache einer starken Periode sein. Auch Hyperplasien, also die Vergrößerungen von Gewebe oder Organen durch Zellvermehrung, nehmen Einfluss auf die Menstruationsblutung.

COEIN: nicht-strukturelle Ursachen

  • Koagulopathien / eng. Coagulopathy (AUB-C)
    Besser bekannt als: Blutgerinnungsstörungen. Koagulopathien beeinträchtigen die Blutgerinnung und machen sich häufig auch durch verstärktes Nasen- oder Zahnfleischbluten bemerkbar. Auch offene Wunden bluten länger – und heilen somit meist langsamer ab.
  • Ovulationsstörungen (AUB-O)
    Ovulationsstörungen sind Störungen des Eisprungs, die sich auf den Menstruationszyklus auswirken können und durch Veränderungen im Hormonhaushalt zu einer starken Periode führen.
  • Endometriumpathologien (AUB-E)
    Unter Endometriumpathologien versteht man die Störungen der Gebärmutterschleimhaut.
  • Iatrogene Ursachen (AUB-I)
    Bei iatrogenen Ursachen spricht man von gesundheitlichen Folgen, die nicht auf natürliche Weise, sondern aufgrund anderer medizinischer Behandlungen auftreten. Eine starke Periode kann demnach zum Beispiel auch die Nachwirkung einer Hormontherapie sein.
  • Nicht klassifizierte Ursachen (AUB-N)
    Nicht alle Ursachen für starke Regelblutungen konnten bislang ausreichend untersucht und definiert werden. Einige Auslöser sind zudem noch unbekannt und wurden noch nicht identifiziert.

Ursache finden und behandeln

Deine Gesundheit steht an erster Stelle: Wenn du das Gefühl hast, unter einer auffällig starken Periode zu leiden, kann ein Gespräch mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen sinnvoll sein. So kannst du Klarheit über die Ursache deiner starken Regelblutung bekommen und eine gezielte Behandlung starten. Für eine optimale Vorbereitung auf deinen nächsten Gyn-Termin haben wir dir eine Checkliste mit den wichtigsten Fragen und Infos zusammengestellt:

Vorbereitung auf das Arztgespräch

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